Auf dieser Seite befindet sich ein Teil meiner Traumtagebücher,
ergänzt mit gemalten digitalen Animationen und gesprochenen Texten. Sie basieren auf den aquarellierten Träumen und den Notizen. Dieses Archiv ist im ständigen Wandel.
Die Arbeit besteht seit 2015 und wird in den nächsten Jahren weitergeführt. Traum ist für mich ein wichtiges und allumgreifendes Thema. Jede/r träumt.
Im Traum ist alles möglich und er ist noch längst nicht wissenschaftlich komplett erforscht. Die Träume werden nach Datum sortiert. Übersetzung in eine andere Sprache auf Anfrage.
Alle Rechte liegen bei : ©VG Bild-Kunst, Bonn, 2024
Dream Archive
On this page is a part of my dream diaries, supplemented with painted digital animations and spoken texts. These are based on the watercolor dreams and the notes. The work has been in existence since 2015 and will continue over the next years. This archive is constantly changing.
Dream is an important and all-encompassing theme for me. Everyone dreams. In the dream, everything is possible and it is far from being completely explored scientifically.
The dreams are sorted by date. Translation on request.
All rights reserved. ©VG Bild-Kunst, Bonn, 2024
Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung
für Kultur und Medien im Programm
NEUSTART KULTUR Modul D – Digitale Vermittlungsformate
Roman Israel Traum des südlichen Falters
Bei Walen und Affen ist es bekannt. Bei Hunden, Katzen und Kühen wird es schon seit Längerem vermutet. Und Insekten? Träumen die etwa auch?
Unsere Welt, vielleicht ist sie nur der Traum eines Schmetterlings, so fragte einst
Zhuāngzǐ in seinem Das wahre Buch vom südlichen Blütenland.
Angenommen es sei, und die Welt wäre tatsächlich nur der Traum eines,
sagen wir mal: Zitronenfalters. Angenommen die Vergangenheit sei längst vergangen, die Zukunft aber noch nicht existent. Und unser Falter klebte in den Wäldern der Kreidezeit am Blatt eines Riesenfarns. Vom Wind geschaukelt. Festgeklammert. Und maximal gesättigt. Betrunken vom Nektar einer strauchartigen heute ausgestorbenen Blütenpflanze.
Die Lider sind schwer. Ein Rülpser bahnt sich seinen Weg die dünne Speiseröhre hinauf. Falter atmet ein und atmet aus. Das Herzlein pumpt. On und off.
Die Tracheen füllen sich mit Sauerstoff. So kommt es, dass die müden Augen ihren Kampf gegen die Schwerkraft verlieren. Und plötzlich ist sie da, entsteht im Falterhirn die weitverzweigte, mannigfache Welt der Trockennasenaffen: Steinzeit, Bevölkerungsexplosion, Mondlandung. Mondlandung? Ja!
Neidisch zuckt die linke Falterbraue, ehrgeizig flattern seine Flügel.
Da! Ein kleiner Moskito – Nützling oder Übel? schwebt recht nah unter seinen Füßen.
Falter hält die Luft an. Jetzt nur nicht niesen! Hatschi. Atombombe. Und noch einmal. Hatschibumm. Im China der Zukunft fällt ein Sack Sojabohnen um.
Moskito erschrocken, ergreift die Flucht vor unsichtbaren Viren. Niemals nichts riskieren! Ein Klartraum-Ich vergisst niemals nicht das des Schläfers.
Traumtagebuch 02052022 /2023
weitere Scans folgen
Traumtagebuch 29032020 – 03042022